Spitzwegerich – Heilkraft am Wegesrand (#NaUnD)

Er ist unter den verschiedensten Namen bekannt: Lungenblattl, Siebenrippe, Schlangenzunge – Der Spitzwegerich.

Sein Name „Wegerich“ leitet sich aus der althochdeutschen Sprache ab und bedeutet so viel wie „Wegelagerer“ oder „Wegebeherrscher“. Tatsächlich wächst die Pflanze an vielen Wegrändern.

Spitzwegerich für die Gesundheit

So viele Namen er besitzt, so viele Heilwirkungen hat er auch.

Schon seit der Antike ist die Pflanze bekannt, die als Arzneimittel verwendet werden kann. In der Regel wurde Spitzwegerich gegen Magen – Darm – Beschwerden, Schlangen – und Skorpionenbisse gebraucht.

Was früher als gesund galt, hat sich auch bis heute nicht groß geändert. Noch heute wird der Spitzwegerich als sehr effektives pflanzliches Arzneimittel, vor allem bei der Erkrankung der Atemwege, eingesetzt. Seit dem 11. Jahrhundert verwendet man die Pflanze gegen Husten, Fieber und Insektenstiche. Ist man erkältet, so greift man am besten immer sofort zum Spitzwegerich, anstatt zu chemischen Mitteln, die im Gegensatz zu natürlichen Mitteln nicht effektiv wirken.

Herkuft und Aussehen des Spitzwegerich

Bevor man sich mit den Heilwirkungen von Spitzwegerich beschäftigt, sollte man wissen wie die Pflanze aussieht und an welchen Orten man sie finden kann.

Der Spitzwegerich wächst in der Regel bis zu einer Höhe von 40 Zentimetern. Die Stängel können glatt als auch wenig behaart sein. Die Blätter sind rosettenförmig ausgeprägt. Sie haben eine Lanzettform und bilden starke Längsnervenen.

Die unauffälligen Blüten sind mit kugeligen und später mit walzenförmigen Ähren besetzt. Auffallend lange Staubblätter hängen aus den Blüten heraus. Sie haben eine gelb – weiße Farbe.

Der Spitzwegerich blüht von April bis September und kommt in ganz Europa vor. Neben Wegrändern gedeiht die Pflanze auch auf Wiesen und Feldern.

Welche Pflanzenteile und Pflanzenstoffe werden als Arznei verwendet?

Die ganze Pflanze außer der Wurzel wird verwendet. Das Kraut enthält viele Öle und Inhaltsstoffe, die sich sehr gesund auf unseren Körper auswirken.

Neben Ieidoiden, finden sich die Stoffe Catalpol und Aucubin. Zudem Zuckermoleküle (Polysaccharide), Galacturonsäure und Galactose.

Auch ätherische Öle, Flavonoide, Phenylethanoide und Gerbstoffe sind in der Pflanze enthalten.

Welche Wirkung haben die Pflanzenstoffe und wogegen hilft Spitzwegerich?

Schleimstoffe der Pflanze bilden einen schützenden Film über der Schleimhaut im Mund und Rachen. Dadurch lassen sich Hustenreiz und Halsschmerzen lindern.

Antientzündliche Eigenschaften wirken Bakterien im Mund – und Rachenraum entgegen. Zudem wirkt sich die in der Pflanze enthaltene Kieselsäure festigend auf das Lungengewebe aus.

Durch die Schleimstoffe wird nicht nur die Schleimhaut geschont, sondern auch der Schmerz beim Husten gelindert.

Spitzwegerich in der Ernährung

Schneidet man die Blätter quer zur Längsfaser, können sie roh oder gekocht als Spinatersatz oder als Salatbeigabe verwendet werden. Auch Suppen lassen sich mit Spitzwegerich kochen. Zum Beispiel eignen sich die Blätter besonders gut für eine traditionelle Gründonnerstagssuppe.

Wer gerne experimentiert, kann die Blütenstände roh knabbern oder aber in Öl angebraten essen. Das Aroma der Blütenstände erinnert sehr an Pilze. Auch die herausgelösten Samen können roh oder geröstet über einen Salat oder Müsli gestreut werden.

Erntet man die Wurzel zwischen Oktober und April, so kann man diese mit anderem Wurzelgemüse kochen.

Weitere Anwendungsmethoden des Spitzwegerich

Die häufigste Verwendung findet die Pflanze in Form von Tee. Aber auch als Sirup ist die Pflanze nicht nur schmackhaft sondern auch sehr gesund.

Für Blutreinigungskuren werden Säfte aus der Spitzwegerichpflanze verwendet. Ist man erkältet, so ist das erste wozu man greifen sollte Spitzwegerich. Bei Halsschmerzen kann mit dem Tee gegurgelt werden.

Diese Pflanze enthält nicht nur viele gesunde und vor allem natürliche Inhaltsstoffe, die auch schmackhaft sein können, sondern hilft bei schwerwiegenden Lungenkrankheiten.